Mittwoch, 17. Februar 2016

Forza Rapid, 7


Rezension


Forza Rapid
Die Hütteldorfer Revue
Nr. 7, Frühjahr 2016
98 S.







Von Mal zu Mal werden die Ausgaben von Forza Rapid thematisch breiter und inhaltlich dichter. Die Weiterentwicklung von Heft zu Heft ist bemerkenswert. Mit dem Jahr 2016 wagt man nun auch die Umstellung von halb- auf vierteljährliche Erscheinungsweise.

Am aktuellsten ist hier gleich die Gegneranalyse von Valencia. Einen anschaulichen Blick auf die unterschiedlichen finanziellen Dimensionen der Vereine bietet schon der Einstieg des Artikels von Fabian Mosser und Julian Schneps: „Reichen vier Millionen? Ist der Slowene schon für weniger zu haben oder soll Rapid doch lieber fünf, sechs oder gar sieben Millionen verlangen? Als unter Rapid-Fans am Ende der Sommer-Transferzeit heiß diskutiert wurde, bis zu welcher Summe der Verein bei Angeboten für Robert Berić hart bleiben soll, hatte der Valencia CF bereits über 140 Millionen Euro an Ablösesummen überwiesen.“ Im übrigen wird ein wichtiger Punkt erwähnt: Das Rückspiel als Heimspiel zu haben, wird allgemein als Vorteil gesehen und daher von der UEFA auch so bewertet. Aufgrund der Auswärtstorregel kann dies aber ein entscheidender Nachteil sein.

Dazu gibt es weiters eine wie immer hochinteressante sportliche Bilanz des vergangenen Halbjahrs, eine Betrachtung über Freistoßkönige Rapids wie heute Steffen Hofmann und früher Zoki Barišić oder eine Geschichte der Werbung am Rapiddress. Julian Schneps zählte zwischen 1970 und 2016 52 verschiedene Werbeaufschriften − nur auf der Brust.

Eine sehr bekannte ORF-Dokumentation über Randale und Rapid-Fans in den 1970ern berichtete über ein skandalträchtiges Cupspiel im südburgenländischen Hannersdorf 1979 und ließ im Hanappi-Stadion u.a. einen der damaligen „erlebnisorientierten“ gewalttätigen Fans in einem Gespräch zu Wort kommen. In zwei Texten lässt Dieter Muhr diesen, Mitbegründer der Grünen Teufel, seine Geschichte erzählen („egal, wohin wir gekommen sind: Wir haben uns aufgeführt und für Aufsehen gesorgt“) und macht sich fast vier Jahrzehnte später auf Fact-Finding-Mission ins Südburgenland auf. Er sprach mit Zeitzeugen vor Ort. Zumindest im Rückblick relativierten diese ein wenig die im Film vermittelte Aufregung („Lausbubenstreiche halt“).

Von mir selbst stammt diesmal in der Reihe Rapid around the world ein Bericht über Ernst-Happel-Erinnerungen in Rotterdam.

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