Sonntag, 6. Dezember 2015

Nice - Paris Saint-Germain 0:3 (0:2)

Frankreich, Ligue 1, 17ème journée, 4.12.2015
Stade de Nice, 31.008

Anfangs schien der OGC Nice mit dem übermächtigen Gegner noch mithalten zu können. Doch dies währte nur kurz. Bald übernahm PSG das Kommando und gestaltete das Spiel nach ihren Vorlieben, auch wenn es eine halbe Stunde bis zum ersten Treffer dauerte. Die Mannschaft aus Nizza war nach einer roten Karte dann nur mehr zu zehnt. Monsieur Zlatan Ibrahimović traf per Elfmeter und machte nach der Pause auch noch sein zweites Tor dieses Abends.
Supportet wurde auf beiden Hintertortribünen jeweils im zweiten Rang: Auf der Südseite gibt es die Ultras Populaire Sud (früher Brigade Populaire Sud, seit 1985), die auch eine Choreograhie zu Beginn zeigten (dass die Abdeckfolien davon bis Spielende den ersten und letzten Buchstaben des Gruppenfetzen überdeckten, schien hier niemand zu stören). Im Norden war die zahlenmäßig kleinere Kurve der Armada Rumpetata. Die Aufteilung auf zwei Kurven im Süden und Norden hatte es schon im alten Stadion so gegeben und wurde im neuen Stadion fortgeführt. Nizza wird hier gern nicht auf französisch Nice genannt und besungen, sondern Nissa im lokalen Dialekt Nissart der provenzalischen bzw. okzitanischen Sprache.
Der sich über drei Ränge im Eck erstreckende Gästesektor war aufgrund es aktuellen französischen Auswärtsfanverbots mit Heimfans gefüllt.
Der Olympique Gymnaste Club de Nice Côte d’Azur, kurz OGC Nice wurde 1904 als Gymnaste Club de Nice gegründet, die Fußballsektion kam aber erst 1908 dazu. 1924 fusionierte Le Gym mit dem Gallia Football Athlétic Club de Nice und heißt seither OGC Nice. In die erste französische Liga stieg Nizza erstmals 1932 auf. Seither stieg man achtmal ab und ebensooft wieder auf. Aktuell spielt man seit 2003 erstklassig. Seine größten Erfolge hatte der Verein in den 1950er Jahren mit vier Meistertiteln 1951, 1952, 1956 und 1959 sowie zwei Cupsiegen 1952 und 1954. Im Europacup der Meister schaffte man es zweimal bis ins Viertelfinale, scheiterte dort aber beide Male an Real Madrid. Der letzte Titel war der französische Cupsieg 1997.
Der Rapidler Günter Kaltenbrunner (Spieler 1967 bis 1969 und Präsident 1995 bis 1999) spielte von 1970 bis 1972 in Nizza. Der Rapid-Trainer der Jahre 1985/86 und 1988/99 Vlatko Marković trainierte OGC Nice 1974 bis 1977 und 1980 bis 1982. Sammy Ipoua spielte 1992 bis 1996 in Nizza bevor er 1997 zu Rapid kam.
Das Stade de Nice wurde 2013 nach zweijähriger Bauzeit eröffnet. Offiziell trägt es einen Sponsornamen und ist auch baulich ähnlich gestaltet wie das nach demselben Konzern benannte Stadion in München. Das 245 Mio. € teure Neubaustadion bietet 35.624 Sitzplätze und wird Austragungsort der EM 2016 sein. Die Hintertortribünen wurden mobil gestaltet, um sie für die Spielfeldvergrößerung bei Rugbyspielen unten zurückfahren zu können. Das schlecht erreichbare, außerhalb der Stadt gelegene Stadion löste die bisherige innerstädtische Heimstätte, das Stade du Ray, ab. Um den Geist des alten in das neue Stadion zu verpflanzen wurde dort der Mittelkreis herausgeschnitten und im neuen Stadion eingesetzt.
Im Zuge des Aufenthalts wurde die Stadt Nizza besichtigt.

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