Donnerstag, 25. Dezember 2014

Musée des Verts, Saint-Étienne

Stade Geoffroy-Guichard, 21.12.2014

Bevor am Abend das Spiel von AS Saint-Étienne besucht wurde, wurde das im Dezember 2013 eröffnete Vereinsmuseum der „Grünen“, das Musée des Verts, besichtigt.


Das Stade Geoffroy-Guichard wird für die EM 2016 umgebaut. Im Zuge des Neubaus der gemeinsamen Außenhülle der zuvor freistehenden vier Tribünen fand darin auch das Museum Platz.


Ihre Ursprünge hat die Association Sportive de Saint-Étienne von 1933 in einem 1919 von Angestellten der Einzelhandelskette Casino als Amicale de la Société Casino gegründeten Verein.


Alte Stadionansicht. Geoffroy Guichard war Gründer und Eigentümer des Unternehmens Casino.


Die Ausstellung führt chronologisch anhand diverser Objekte und weniger Filme durch die Vereinsgeschichte und wird für die Besucherinnen und Besucher durch einen auch auf Englisch erhältlichen Audioguide erschlossen.


Matchprogramm des französischen Cup-Finales 1968


An einige große Spieler von AS St Étienne wird besonders erinnert. Hier etwa an Rachid Mekhloufi. Mekhloufi kam 1954 aus der damaligen französischen Kolonie Algerien nach Saint-Étienne, wurde hier schnell zum Publikumsliebling und gehörte zur ASSE-Mannschaft, die 1957 erstmals französischer Meister wurde. Der torgefährliche Außenstürmer spielte auch in der französischen Nationalmannschaft, trat 1958 aber der im Zuge des algerischen Unabhängigkeitskampfes gegründeten inoffiziellen algerischen Nationalmannschaft bei. Er musste Saint-Étienne und Frankreich verlassen und reiste vier Jahre lang mit dieser Mannschaft um die Welt, um für die algerische Unabhängigkeit zu werben. Als Frankreich 1962 nach fast einem Jahrzehnt Krieg und 300.000 algerischen Toten und 24.000 toten französischen Soldaten der Unabhängigkeit Algeriens zustimmen musste, kehrte Rachid Mekhloufi zu seinem Verein zurück, spielte hier noch weiter bis 1968 und wurde drei weitere Male französischer Meister (1964, 1967, 1968). Nach all dem Leid des Kriegs war die Aufnahme beim Publikum ungewiss. Bei seinem ersten Spiel 1962 herrschte erst Stille im Stadion, bevor dann nach seiner ersten Ballberührung Jubel losbrach.


Alte Stadionansicht. Bis zum Umbau für die EM 2016 prägten die vier freistehenden Tribünen die britische Optik des Stadions.


Heroische Europacupszenen aus der Vergangenheit können in einem kleinen Kino auf Stadionsesseln angeschaut werden.


Historische Eintrittskarten


Das Vereinswappen im Lauf der Zeit. Das aktuelle Vereinswappen (seit 1992, unten) ziert ein Stern in den Nationalfarben blau-weiß-rot, da AS Saint-Étienne mit zehn Meistertiteln französischer Rekordmeister ist.


Drei seiner besten Jahre als Spieler verbrachte Michel Platini von 1979 bis 1982 in Saint-Étienne und wurde 1981 mit ASSE französischer Meister. Hier sein Spielerpass aus der Meistersaison.


Eine Vitrine mit diversen Objekten und ein kleiner Film erzählen von der Fan-Geschichte der AS Saint-Étienne.


Eine virtuelle Präsentation führt durch die verschiedenen Ausbaustufen des Stadions.


Die Ausstellung endet im Trophäenraum, an dessen Wand an den letzten Triumph des Vereins erinnert wird: Der Gewinn des Liga-Cups 2013 war der erste nationale Titel seit 1981.

Es gibt hier auch einiges an Literatur.

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