Montag, 20. Januar 2014

Juventus Museum, Turin

Turin, 18.1.2014

Nach der Eröffnung des neuen Juventus Stadium 2011 entstand am Stadiongelände auch ein Vereinsmuseum. Im Mai 2012 wurde es eröffnet.


Im Trophäenraum ist von Meistercup- und Champions-League-Pokal (jeweils in Replik) abwärts alles vertreten, was es in Italien und Europa zu gewinnen gibt. Der 1897 gegründete Juventus Football Club ist der sportlich erfolgreichste Verein Italiens.


Die historische Ausstellung präsentiert die Geschichte des Vereins in chronologischem Ablauf, wobei die Zeitleiste auch weltgeschichtliche Ereignisse der jeweiligen Zeit anzeigt. Auf Bildschirmen gibt es kleine Filme.


In Vitrinen werden dazu verschiedene Erinnerungstücke wie Broschüren, Karten, Fotos oder Originalteile historischer Ausrüstungen präsentiert.


Ein Modell des Stadio di Corso Marsiglia, des Stadions des Vereins von 1922 bis 1933. Die Geschichte der verschiedenen Spielstätten von Juventus wird in der Ausstellung leider nicht beleuchtet. Dabei gäbe es da viel zu erzählen.


Viele Juventus-Spieler waren an den Weltmeistertiteln Italiens beteiligt, was eigens gewürdigt wird. Hier eine Finaleintrittskarte von 1938, eine Nachbildung des Coupe Jules Rimet (WM-Pokal bis 1970) in Originalgröße und die WM-Medaille von Gianluigi Buffon von 2006.


Sportliche Erfolge, Titel, Spieler und Trainer stehen im Zentrum.


Ein besonders kurioses Stück beleuchtet die Skurrilität des modernen Fußballs: Eine Eintrittkarte des italienischen Supercups von 2012, der zum wiederholten Mal in Peking (!) ausgetragen wurde. Juve gewann in der Verlängerung gegen Napoli.


Viel zu kurz kommt das Leben der Fans. Eine Fotowand zeigt einige Jubelbilder aus jüngerer Zeit, von Ultras über Gesichter mit Clownschminke bis zu asiatischen Fans. Da wäre doch noch viel mehr drinnen. Nicht einmal Heysel 1985 wird besonders thematisiert.


Die Zeitreihe endet mit dem bislang letzten Meistertitel 2013. Er wird von Juventus als 31. Titel gezählt. Der Calciopoli-Skandal mit Zwangsabstieg in die Serie B 2006 wird im Ausstellungstext zwar erwähnt, die Konsequenz der Aberkennung der manipulierten Titelgewinne 2005 und 2006 wird aber im Museum wie im ganzen Verein konsequent ignoriert.


Zum Schluß der Tour gibt es in einem runden Saal einen Imagefilm.

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