Freitag, 29. Juni 2007

Ballesterer 28


Rezension


Ballesterer fm
Nr. 28, Juni/Juli 2007
66 S.






Der Ballesterer widmet sich diesmal den Problemen und Perspektiven des Fußballnachwuchses in Österreich. Und das, von verschiedenen Blickpunkten aus, auf einem derart hohen Niveau wie es selbst er nicht oft erreicht. Chapeau!

Hervorragend ist auch der Artikel von Helmut Neundlinger über die Schwierigkeit von Mädchen, ab dem 15. Lebensjahr den Weg zum professionellen Fußball einschlagen zu können. Die Geschichte ist mir nicht nur deshalb gleich ins Auge gestochen, weil die abgebildete Fußballerin Isabella Berger ein Rapid-Leiberl anhat, sondern auch weil erst vor kurzem in der jüngsten Ausgabe des Rapid-Magazins vermeldet worden ist, daß zwei Mädchen das Programm in der Rapid-Kooperationsschule Maroltingergasse besuchen. Selbst hab' ich ja auch noch nie ein Fußballmatch von Frauen angeschaut. Letzten Samstag wäre das Cup-Finale am Horrplatz gewesen, was ich mir kurz überlegt habe. Aber das Rapid-Testspiel war dann doch verlockender und es hat die Leidenschaft über die Neugier obsiegt.

Die Verlegung von Pasching nach Kärnten wird von Stefan Kraft und Robert Hummer sehr gut durchleuchtet und auch über Fakten geschrieben, die in der österreichischen Medienlandschaft gern unter den Tisch fallen gelassen werden.

Regelmäßig in den Staub werfe ich mich vor den unglaublich guten Folgen der Serie "Fußball unterm Hakenkreuz" von David Forster. Es beeindruckt immer wieder die quellengestützte Fußball-Historie, die man sonst so selten lesen kann. Diesmal geht es um Wiener Fußballer als Täter und Opfer der NS-Militärjustiz. Der Rapidler Fritz Durlach wurde im Herbst 1945 verhaftet, nachdem ein NS-Opfer ihn bei einem Spiel auf der Pfarrwiese als Folterer wiedererkannt hatte, und 1948 verurteilt.

Zum Schluß noch einer der unterhaltsamsten Groundhopping-Berichte über ein Spiel in Bulgarien, hier auf www.ballesterer.at nachzulesen.



P.S.: Und überhaupt, ein Heft, bei dessen Release-Party ein Freund von mir beim Torwand-Schießen ein Buch gewinnt, kann ja nicht ganz schlecht sein. :-)

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